Bessere Arbeitsbedingungen für die Wissenschaft?
Bessere Arbeitsbedingungen für die Wissenschaft?
Die neue Novelle des WissZeitVG des BMBF in Diskussion
am Donnerstag, 21. September 2023 um 19h
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Mit #IchBinHanna entstand vor zwei Jahren eine der größten Mobilisierungsbewegungen gegen prekäre Arbeitsbedingungen in der deutschen Wissenschaft. Über die vergangenen Jahre hinweg übten Wissenschaftler:innen permanent Druck auf die Politik aus, um das seit 2007 gültige Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) zu reformieren. Der Grund ist vielen bekannt: Während Hanna, eine fiktive Doktorandin in einem BMBF-Erklärvideo, die Flexibilität ihrer Arbeitssituation geradezu anpreist, trifft eben diese Flexibilität sehr viele Wissenschaftler:innen hart – und zwar in Form von Mehrfachbefristungen, Zeitdruck und kurzfristigen Ortswechseln. Das WissZeitVG prekarisiert Arbeit und Berufsaussichten, verstellt eine gleichberechtigte Familienplanung und verunmöglicht ein ausgeglichenes Leben neben dem Beruf.
Das BMBF hat am 06. Juni 2023 eine Novelle des WissZeitVG vorgelegt, nachdem der erste Entwurf im März auf harte Kritik gestoßen ist. Die Kabinettsabstimmung soll nach der Sommerpause erfolgen. Als besonders kritisch wird von Mittelbau-Initiativen sowie Gewerkschaften die geteilte Postdoc-Phase mit einer Höchstbefristungsgrenze von vier Jahren gesehen. Eine Entfristung kann demnach nach vier Jahren oder im Optionsfall nach weiteren zwei Jahren erreicht werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Länder als Träger von öffentlich-rechtlichen Universitäten und Forschungseinrichtungen genügend Dauerstellen einrichten.
Die AG Bildung und der OV Nordend laden daher zu einer Bestandaufnahme ein. In einem Diskussionsformat mit Expert:innen, Betroffenen auf Mittelbau und Studierendenschaft, ebenso wie Landtagskandidaten wollen wir uns über Probleme und Herausforderungen des Wissenschaftsbetriebs als Arbeitgeber verständigen. Offene Fragen des Abends sind unter anderem: Was bedeuten die Änderungen in der jetzigen Form der BMBF-Gesetzesnovelle im Einzelnen für aktuell Beschäftigte und zukünftig Interessierte? Wie geht es mit der geplanten Novelle im Gesetzgebungsverfahren weiter? Diskutieren wollen wir darüber hinaus aber auch, welche Auswirkungen mit der Novelle verbunden sind: Steuert Deutschland mit diesen Arbeitsbedingungen auf einen Arbeitskräftemangel in der Wissenschaft zu? Wie sind gute Qualität der Lehre, Karriereplanung und Gesundheitsschutz vereinbar? Was bedeutet die Novelle für die Studierenden? Verspricht eine solche Steuerung im Wissenschaftssystem mehr Anschlussfähigkeit an internationale Wissenschaftsstandorte? Was sind eigentlich die grundlegenden Bedingungen für exzellente innovative Forschung in Deutschland?
Bringt Eure Fragen mit! Wir freuen uns auf den Abend mit Euch!
Wir diskutieren zusammen mit:
Simone Claar, GEW Hessen, stellv. Vorsitzende
Jan Pasternack, SPD Frankfurt
Helena Schwinghammer, SPD München
Helena Schwinghammer, SPD München